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Weizen, Reis und Mais zählen weltweit mengenmäßig zu den wichtigsten Kalorien- und Nährstoff-Lieferanten und machen zusammen über 90 % der weltweiten Getreideproduktion aus: Zwischen 1963 und 2023 wuchs die Weltbevölkerung um das 2,5-fache, während sich die Erntemenge von Weizen, Reis und Mais mehr als vervierfachte – auch aufgrund der zunehmenden Verwendung als Tierfutter.
Mit dem Weizen, der auf einem Hektar österreichischem Ackerland 2023 geerntet wurde, konnten rund 6.000 Brotlaibe gebacken werden. In Österreich können relativ hohe Hektarerträge geerntet werden. Der Grund dafür ist ein Zusammenspiel von hochwertigem Saatgut, modernen Anbaumethoden, effizienten Dünge- und Pflanzenschutzmaßnahmen sowie einem prinzipiell günstigen Klima.
Brotgetreide sind Getreidearten wie Weizen und Roggen, die sich aufgrund ihrer backtechnischen Eigenschaften besonders gut zur Herstellung von Brot und anderen Backwaren eignen. 1,7 Millionen Tonnen wurden 2024 in Österreich geerntet – ungefähr gleich viel wie zehn Jahre zuvor. Fast zwei Drittel des gesamten österreichischen Brotgetreides stammt dabei aus Niederösterreich.
Auf 55 % der heimischen Ackerfläche wurde 2024 Getreide angebaut: Am häufigsten finden sich Weizen, Körnermais und Gerste auf unseren Feldern. Insgesamt steigt die Vielfalt auch im Getreideanbau: Wenngleich noch auf vergleichsweise niedrigem Niveau steigt der Anteil von Hirse, Emmer, Einkorn und Co seit 25 Jahren aber beständig.
Die Österreicherinnen und Österreicher konsumieren im langjährigen Schnitt immer mehr Getreide – seit 1998 um ein Fünftel mehr. Auch der Verbrauch von Gemüse ist in den letzten 25 Jahren deutlich gestiegen. Fleisch wird hingegen seltener konsumiert und Milch- sowie Milchprodukte erfreuen sich gleichbleibender Beliebtheit.
Österreich hatte 2023/2024 bei Getreide einen Selbstversorgungsgrad von 90 % – dieser liegt damit deutlich höher als in der Schweiz mit rund 47 %, aber niedriger als in Deutschland mit 108 %.
Foto ©BMLUK/Alexander Haiden
Welche Inhaltsstoffe hat Getreide?
Getreide enthält hauptsächlich Kohlenhydrate (60-70 %), Eiweiß (10-15 %), Ballaststoffe (3-5 %) und geringe Mengen Fett (2-3 %). Zudem liefert es wichtige Vitamine wie B1, B2 und E sowie Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium, Phosphor, Calcium und Eisen.
Warum wird Getreide überhaupt importiert?
Nicht alle Sorten wachsen in Österreich in ausreichender Menge oder Qualität. Im Lebensmittelbereich wird deshalb vor allem Hartweizen für Nudeln oder natürlich auch Reis importiert. Insgesamt wird aber hauptsächlich Getreide niedriger Qualität für Futtermittel, Industrie und Ethanol-Herstellung importiert, während hochwertiges Brotgetreide sogar exportiert wird, weil hier Österreich hier mehr produziert als gebraucht wird.
Gehört das Saatgut wirklich nur ganz wenigen Konzernen?
International wird der Saatgutmarkt tatsächlich von wenigen großen Konzernen dominiert. In Österreich ist die Lage anders: Hier spielen zahlreiche klein- und mittelständische Betriebe eine wichtige Rolle, die etwa in der Saatgut Austria organisiert sind. Diese dezentrale Struktur fördert regionale Unabhängigkeit und Vielfalt im Saatgutsektor.
Warum ist Dinkel teurer als Weizen?
Dinkel ist ertragsschwächer und schwerer zu verarbeiten, dafür aber teilweise nährstoffreicher und oft in Bioqualität erhältlich. Der Preis spiegelt die aufwändigere Produktion wider.
Wie wirkt sich Getreideanbau aufs Klima aus?
Wie alles wirkt sich auch der Getreideanbau aufs Klima aus. Bodenpflege, Fruchtfolge und minimale Düngung sind entscheidend. Biologischer Anbau, Teilnahme am Agrarumweltprogramm ÖPUL und eine möglichst regionale Vermarktung verbessern die Klimabilanz. Besonders gut fürs Klima sind bodenschonende Methoden wie Direktsaat, eine Praxis, die auch in Österreich immer mehr Anwendung findet.
Was ist der Unterschied zwischen Vollkorn und Weißmehl?
Vollkorn enthält das ganze Korn samt Randschichten und Keimling – mit mehr Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen. Weißmehl ist ausgemahlen und länger haltbar, aber nährstoffärmer.
Was ist Gluten?
Gluten ist ein Sammelbegriff für bestimmte Speicherproteine im Getreide. Beim Mischen mit Wasser bildet Gluten ein elastisches Netzwerk, das Teige dehnbar macht und für die typische Backfähigkeit von Mehl sorgt. Für die meisten Menschen ist Gluten unbedenklich. Nur Personen mit Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit sollten es meiden, da es hier zu Entzündungsprozessen im Körper kommt.
Enthalten alle Getreidearten Gluten?
Nein, glutenhaltige Getreidearten sind z. B. Weizen, Roggen, Gerste und Dinkel. Bei Hafer besteht das Risiko einer Kontamination mit anderen glutenhaltigen Getreiden während der Verarbeitung. Glutenfrei sind hingegen Hirse, Mais, Reis sowie Pseudogetreide wie Quinoa, Amaranth und Buchweizen. Um sicherzugehen, dass keine Verunreinigungen enthalten sind, sollten Menschen mit Zöliakie aber auch hier auf entsprechende Zertifizierung achten.
Wie bewahre ich Mehl richtig auf?
Mehl sollte trocken, kühl und dunkel gelagert werden, idealerweise in gut schließenden, geruchsneutralen Behältern, um es vor Schädlingen und Fremdgerüchen zu schützen.
Muss ich Mehl sieben?
Das Sieben von Mehl ist heutzutage meist nicht notwendig, kann aber bei bestimmten Teigen (z. B. Biskuit) hilfreich sein, um Klümpchen zu vermeiden und Luft einzubringen.
Wie kann ich die Herkunft erkennen?
Am besten achtest du dabei auf Gütesiegel wie das AMA-Gütesiegel oder eine Bio-Zertifizierung sowie die Herkunftskennzeichnung auf der Verpackung.
Was ist der Unterschied zwischen Hart- und Weichweizen?
Hartweizen hat einen höheren Eiweiß- und Glutengehalt und ist besonders glasig und hart – er wird vor allem für Nudeln und Grieß verwendet. Weichweizen ist weicher, enthält weniger Eiweiß und wird überwiegend zu Mehl für Brot, Kuchen und Gebäck verarbeitet. Der Hauptunterschied liegt also in Konsistenz, Verarbeitung und Verwendung.
Foto © BMLUK/Alexander Haiden
Ob Brot, Nudeln, Müsli oder Kuchen – Getreide kommt in vielfältiger Gestalt auf unsere Teller. Vollkorn, Mehrkorn, Pseudogetreide oder ganz ohne – der Vielfalt sind hier keine Grenzen gesetzt.
Was steckt wirklich in unser täglich Brot? Wir schauen uns an, wie hierzulande produziert wird, welches Getreide wofür verwendet wird und was es mit den ganzen Mehltypen auf sich hat!
Getreide gehört zu den ältesten kultivierten Pflanzen und wurde bereits vor rund 10.000 Jahren im Nahen Osten angebaut. Während in Europa Weizen dominiert, finden wir auf Asiens Feldern hauptsächlich Reis und in Amerika Mais. Das, was heute weltweit wächst, sind typische Kulturpflanzen, die durch Jahrtausende lange Züchtungen entstanden sind.
Getreide gehört zur Familie der Süßgräser und umfasst sieben Hauptarten: Mais, Weizen, Reis, Gerste, Roggen, Hafer und Hirse. Von diesen Arten existieren weltweit zehntausende Sorten. Jede Art und auch die meisten Sorten haben ganz spezielle Eigenschaften und bilden daher die Grundlage für unterschiedliche Lebensmittel – von Brot, über Nudeln oder Müsli bis hin zu Polenta.
Illustrationen:
© BMLUK/Mira Zenz
AMA-Gütesiegel für Getreide:
garantierte Qualität und
sichere Herkunft
2024 wurde das AMA-Gütesiegel-Programm auch auf Mehl sowie Brot und Gebäck ausgeweitet. Bezüglich der Anbaubestimmungen ist es sehr eng mit dem Österreichischen Agrarumweltprogramm (ÖPUL) verknüpft und leistet so auch einen sichtbaren Beitrag zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit, Biodiversität sowie zum Klimaschutz. Das für die Produkte verwendete Getreide muss dabei zur Gänze in Österreich angebaut und gemahlen worden sein. Die Einhaltung der Vorgaben wird durch strenge Kontrollen sichergestellt.
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Die Getreideproduktion zählt zu den wichtigsten Bereichen der heimischen Landwirtschaft – vor allen in den östlichen Bundesländern prägt sie das Landschaftsbild. Auf rund der Hälfte der Ackerflächen Österreichs werden verschiedene Getreidearten angebaut und das garantiert gentechnikfrei. Sie bilden die Grundlage für
die Ernährung von Mensch und Tier und
sind ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.
… nur wenige Länder auch im Getreideanbau einen so hohen Bio-Anteil aufweisen.
… Getreide und Getreideprodukte aus Österreich weit über die Landesgrenzen für ihre hohe Qualität und guten Backeigenschaften geschätzt werden.
… während international immer weniger Großkonzerne das Saatgut kontrollieren, wir eine innovative und dezentrale Struktur im Saatgutsektor haben, die uns unabhängig macht.
… Österreichisches Getreide mit kurzen Transportwegen, hohen Umweltstandards und kontrollierter Qualität punktet.
Weizen, Reis und Mais zählen weltweit mengenmäßig zu den wichtigsten Kalorien- und Nährstoff-Lieferanten und machen zusammen über 90 % der weltweiten Getreideproduktion aus: Zwischen 1963 und 2023 wuchs die Weltbevölkerung um das 2,5-fache, während sich die Erntemenge von Weizen, Reis und Mais mehr als vervierfachte – auch aufgrund der zunehmenden Verwendung als Tierfutter.
Mit dem Weizen, der auf einem Hektar österreichischem Ackerland 2023 geerntet wurde, konnten rund 6.000 Brotlaibe gebacken werden. In Österreich können relativ hohe Hektarerträge geerntet werden. Der Grund dafür ist ein Zusammenspiel von hochwertigem Saatgut, modernen Anbaumethoden, effizienten Dünge- und Pflanzenschutzmaßnahmen sowie einem prinzipiell günstigen Klima.
Brotgetreide sind Getreidearten wie Weizen und Roggen, die sich aufgrund ihrer backtechnischen Eigenschaften besonders gut zur Herstellung von Brot und anderen Backwaren eignen. 1,7 Millionen Tonnen wurden 2024 in Österreich geerntet – ungefähr gleich viel wie zehn Jahre zuvor. Fast zwei Drittel des gesamten österreichischen Brotgetreides stammt dabei aus Niederösterreich.
Auf 55 % der heimischen Ackerfläche wurde 2024 Getreide angebaut: Am häufigsten finden sich Weizen, Körnermais und Gerste auf unseren Feldern. Insgesamt steigt die Vielfalt auch im Getreideanbau: Wenngleich noch auf vergleichsweise niedrigem Niveau steigt der Anteil von Hirse, Emmer, Einkorn und Co seit 25 Jahren aber beständig.
Die Österreicherinnen und Österreicher konsumieren im langjährigen Schnitt immer mehr Getreide – seit 1998 um ein Fünftel mehr. Auch der Verbrauch von Gemüse ist in den letzten 25 Jahren deutlich gestiegen. Fleisch wird hingegen seltener konsumiert und Milch- sowie Milchprodukte erfreuen sich gleichbleibender Beliebtheit.
Österreich hatte 2023/2024 bei Getreide einen Selbstversorgungsgrad von 90 % – dieser liegt damit deutlich höher als in der Schweiz mit rund 47 %, aber niedriger als in Deutschland mit 108 %.
Hauptbestandteil von Mehl für Brot und Gebäck. Heimischer Weizen punktet durch kurze Transportwege und strenge Qualitätskontrollen.
Weichweizen
Wichtig für die Pasta-Herstellung. In Österreich weniger verbreitet – Importe aus Südeuropa dominieren den Markt.
Hartweizen
Klimarobust und traditionell in der Steiermark und im Mühlviertel angebaut. Gibt Brot einen kräftigen Geschmack.
Roggen
Entstanden aus einer Kreuzung von Weizen und Emmer hat er eine ähnliche Zusammensetzung wie Weichweizen.
Dinkel
Eine Kreuzung zwischen Weizen und Roggen, die vor allem als Futtermittel verwendet wird und so nur indirekt auf den Teller kommt.
Triticale
Wichtige Kulturpflanze für Futter und Energie, zunehmend auch als Lebensmittel (z. B. Polenta, Cornflakes).
Mais
Hafer ist gerade wieder voll im Trend durch Müslis und Porridge. Angebaut wird er vor allem in Wald- und Mühlviertel.
Hafer
Wird vor allem als Futtermittel und für Bier verwendet. Österreichs Braugerste hat international einen hervorragenden Ruf.
Gerste
Fotos: © Canva
… für hochwertige Qualitätsprodukte, auch im Getreidesektor, ein fairer Preis bezahlt werden muss.
AGES:
Lebensmittelsicherheit und Zukunft des Pflanzenbaus
Indem die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) gemeinsam mit weiteren zuständigen Stellen jährlich rund 30.000 Lebensmittelproben untersucht, trägt sie dazu bei, dass unser Essen so sicher ist, wie noch nie – auch unsere Getreideprodukte. Außerdem gestaltet die AGES die Zukunft unserer Getreideproduktion maßgeblich mit, indem sie wichtige Erkenntnisse zu ertragreichem und widerstandsfähigem Saatgut sowie zukunftsträchtigen Anbaumethoden liefert.
Je nachdem wie grob oder fein Getreide gemahlen wird, entsteht daraus Schrot, Grieß, Dunst und Mehl. Außerdem entsteht aus den Schalenresten ballaststoffreiche Kleie, die gerne als Nahrungsergänzung oder in Müslis verwendet wird. Das im Haushalt wohl wichtigste Getreideprodukt ist das Mehl, welches sich grundsätzlich nach Getreideart, dem Mahl- bzw. Körnungsgrad und der Mehltype einteilen lässt.
Mahl- bzw. Körnungsgrad
Die Bezeichnungen „glatt“, „griffig“ und „universal“ beschreiben, wie fein oder grob das Mehl vermahlen ist, also wie groß seine Körnchen sind. Angegeben wird das üblicherweise bei Weizen- und Dinkelmehl:
Glatt: sehr fein vermahlen – ideal für feine Backwaren wie Kuchen oder Kekse. Fühlt sich weich an.
Mehltype
Die Mehltype gibt an, wie viele Mineralstoffe in 100 g Mehl enthalten sind. Je höher die Typenzahl, desto mehr Randschichten des Korns sind enthalten – das Mehl wird dunkler und ballaststoffreicher. Vollkornmehl enthält das ganze Korn und hat daher keine Typennummer. Eine Typennummer findest du auf Weizen-, Roggen- und Dinkelmehl. Bei Weizenmehl gilt: