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Hülsenfrüchte sind echte Superstars. Während ihr berühmtester Sprössling, die Sojabohne, längst in aller Munde ist, werden auch die anderen Familienmitglieder für eine klimafitte Ernährung immer beliebter. Wir richten deshalb unsere Scheinwerfer auf diese in vielerlei Hinsicht außergewöhnliche Familie.
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© BML/Mira Zenz
Botanisch gehören die Hülsenfrüchte zur Familie der Leguminosen. Die Bezeichnung Hülsenfrüchte kommt daher, dass ihre Samen in Hülsen heranreifen. Ihr Stammbaum stellt alle Adelsfamilien in den Schatten, denn einige Familienmitglieder zählen zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. So ist der Anbau von Erbsen ab ungefähr 8.000 vor Christus belegt und auch die Linse ist seit Beginn des Ackerbaus eine wichtige Nutzpflanze.
Hülsenfrüchte sind Allrounder und vielfältige Kraftpakete in der täglichen Ernährung von Mensch und Tier. Grund genug, um sich diese Wunderpflanzen etwas genauer anzusehen. Gemeinsam mit der Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) stellen wir deshalb jeden Monat eine neue Hülsenfrucht vor.
Die Kichererbse wird zurzeit noch wenig angebaut, obwohl die Nachfrage stetig zunimmt. Die AGES unterstützt deshalb die Landwirtschaft mit einem Forschungsprojekt, das das (Ertrags-)potential ermitteln und weitere Expertise aufbauen soll.
Kichererbsen bevorzugen kalkreiche, sandige Lehmböden und wachsen auch auf kargen, trockenen Böden, wo andere Kulturen aufgrund von Nährstoffmangel versagen. Sie ist zwar frostempfindlich, aber dafür dürrefest.
Dank ihres nussigen Geschmacks sind sie geeignet für Eintöpfe, Salate, Suppen und für Falafel sowie Hummus. Kichererbsenmehl wird auch als Basis für Brot, Pizzateig oder Backwaren verwendet.
Weltweit ist die Sojabohne eine der bedeutendsten Hülsenfrüchte. In Österreich hat die Anbaufläche der Sojabohne 2022 ein neues Rekordhoch erreicht, schätzungsweise die Hälfte davon geht direkt in die Lebensmittelerzeugung.
Die Heimat der Stammsippe ist Ostasien. Die heutigen Hauptanbaugebiete liegen in den USA, Brasilien und Argentinien. Die Sojabohne bevorzugt ein feuchtwarmes Klima. In Österreich gedeiht sie am besten im (Süd-) Osten des Landes.
In der Küche verwendet man die Samen der Sojabohne gekocht als Gemüse oder verarbeitet sie zu Sojadrinks, -mehl oder Tofu. Außerdem kommen sie als Emulgator bei der Herstellung von Margarine, Backwaren und vielem mehr zum Einsatz.
Linsen werden nach Farbe, Größe und Herkunft eingeteilt. Bei den grünen Linsen handelt es sich um die frischen, ungeschälten Früchte mit gelbem Kern. Nach dem Schälen erhält man somit die gelben Linsen. Diese verfärben sich mit der Zeit braun.
Linsen bevorzugen trockenes, warmes Klima und karge Böden. Mit dem veränderten Klima und dem Verlangen nach regionaler und gesunder Nahrung nimmt der Anbau in unseren Breiten zu.
Sie zeichnen sich durch einen hohen Gehalt an Eiweiß (ca. 25 %) und zusammengesetzten Kohlenhydraten (ca. 60 %) sowie einen geringen Fettanteil (ca. 2 %) aus. Rohe Linsen enthalten giftige Stoffe, die durch Kochen unschädlich gemacht werden.
Im Vergleich zu anderen Hülsenfrüchten haben Lupinen einen relativ hohen Rohfettgehalt, das Öl ist zudem reich an ungesättigten Fettsäuren. Indem sie den Blutzuckerspiegel tief halten, sind sie bei Diabetikerinnen und Diabetikern beliebt.
In Österreich wurden 2021 um 57 % mehr Süßlupinen angebaut als noch 2020 – größtenteils in Nieder- und Oberösterreich. Sie reichern den Boden für die Nachfrucht mit Stickstoff an und minimieren so den Düngebedarf.
In Portugal und Italien isst man die Samen traditionell als Knabberei. Sie werden auch als Beilage, in Suppen, Eintöpfen oder Salaten serviert. Außerdem verbessert Lupinenmehl in Backwaren die Haltbarkeit und verleiht ihnen eine gelbe Farbe.